Wir sind angekommen!
Der wunderbare „Praktische Reiseführer“ von Lozano zitiert eine historische Quelle:
„Am Morgen gehen wir zu einem Städtchen, das Ferre ros heißt, zwei Leguas entfernt und anschließend kommen wir nach Amenal, eine Strecke von drei, wenn auch kurzen Leguas … Wir verließen die Quelle und stiegen während einer halben Legua hinan, bis zum Gipfel eines Hügels, der sich Monte des Gozo nennt, von wo aus wir das so ersehnte und begehrte Santiago in ungefähr einer halben Legua Entfernung erblickten. Als wir es sahen, fielen wir auf die Knie, vergossen Freudentränen und sangen das Te Deum. Wir konnten aber nur ein oder zwei Bibelverse aussprechen, denn der Tränenstrom, der aus unseren Augen floss, war so ungestüm, dass unser Herz bebte, und das ständige Schluchzen zwang uns, den Gesang zu unterbrechen … Singend setzten wir den Abstieg fort, bis wir zum Marktflecken kamen, der prächtig und groß ist, und andauernd im Bau.“
JP kamen auch die Tränen, indes allein wegen der wenig andächtigen Schulklassen und sonstigen nicht adäquaten Umstände.
Wir beziehen den Reiterhof und Campingplatz, ca. 8 km von der Kathedrale entfernt. Am Samstag, 29. cr. werden wird dann mit den Pferden zur Kathedrale reiten. Santiago wird somit nach ca.750 Jahren wieder unseren blauen Veldenzer Löwen erleben dürfen.
Beim Absatteln eben fiel mir doch der Schmuck von Santis Trense auf. Auf der rechten Seite prangt in Silber Pfalzgraf Georg Johannes von Veldenz
und links das Wappen mit seinem Wahlspruch:
„INVIA VIRTUTI NULLA VIA # VIA DEO AUSPICE”
Auf gut Deutsch: Der Tapferkeit ist kein Weg unwegsam, (wenn) unter Gottes Aufsicht.
So, jetzt müssen wir erst mal zu uns kommen, hoffentlich gut schlafen und dann freuen wir uns auf die Ankunft von Christa pp nächste Woche.
Der gute JP fliegt am Montag nach Trier zurück. Ohne seine in wenigen Tagen getroffene Entscheidung, dies Abenteuer mit Andreas und mir zu bestehen, wären wir nicht hier. So wie Andreas, St. Thomas und FJ spontan und ungeplant einfach da waren, um zu helfen. Unvergesslich.