Komisches Gefühl, kein Glücksgefühl, aber Erleichterung. Heute in Sarria Ruhe. Die Pferde haben die größte Koppel der gesamten Expedition und kommen sofort aus dem kilometerentfernten Ecken hergelaufen, sobald „Santi“ und „Farey“ (sprich. Farrrrrrrei) gerufen wird. Wenn wir vier morgen abend in Portomarin einreiten ist die 100 km Grenze geknackt. (Fußkranke) Pilger erhalten in Santiago die Ablassurkunde bei Nachweis des Absolvierens der letzten 100 km zu Fuß oder Pferd. Schätze, dass wir morgen mehr Rucksackverkehr haben. Aber Manuel scheucht die schon.

Jedenfalls haben wir heute ganz entspannt einen gemeinsamen Ausflug nach Lugo, eine große Stadt, gemacht. Wunderbar von JP, der nicht trinkt, noch nicht einmal Wein, gefahren zu werden. Dort war Römerfest. Wichtig ist, dass die Altstadt von einer völlig intakten römischen Stadtmauer umgeben wird, natürlich UNESCO Welterbe, die ich mir in Trier wünschte.
Ein wunderbarer Ausflug, aber morgen früh wird es wieder ernst.

Bei der Gelegenheit der Ruhe: Ich hasse es, trotz dem „Heiligen Sankt Jakobus“ und aller guten Vorsätze, dass mich diese Gierhälse von Telekom und deren Mittäter aller drei oder vier Tage darauf aufmerksam machen, dass sie das mir geschuldete Internet zwar technisch zu liefern in der Lage seien, das aber nur gegen einen Aufpreis von 19.80 TEUROS und nur für ein paar Tage. Dann beginnt das Spiel von neuem. Wenn nicht, dann lassen die mich am langen Arm verhungern. Entweder liefert man Internet gegen Geld, dann richtig, oder man lässt es, auch richtig. Das ständige Nachfordern erinnert an die Reisebeschreibungen aus dem Mittelalter und die betrügerischen Gastwirte, besonders im Baskenland. Das haben wir aber längst hinter uns, dachten wir.